Was ist wichtig in der PR- und Öffentlichkeitsarbeit?
Sabine, Content Marketing Strategin gibt Max, Unternehmer, Tipps für seine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Max: Hey, ich habe mir Gedanken gemacht über das, was du letztes Mal gesagt hast. Du meintest, dass ich auch für mein Unternehmen Pressearbeit machen sollte. Aber ganz ehrlich, ich habe dafür echt keine Zeit.
Sabine: Das verstehe ich, Max. Aber glaub mir, Pressearbeit kann dir langfristig viel Zeit und Geld sparen. Lass uns das mal durchgehen. Vielleicht bist du nur einfach zu ungeduldig. Öffentlichkeitsarbeit ist etwa sehr solides. Es geht darum, sich gut vorzubereiten.
Lieber auf die Ohren? Dann höre hier die Unterhaltung:
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Zuerst musst du Themen für deine Pressemitteilungen identifizieren. Etwa
ein Interview zu deinem neuen Produkt
ein Fachartikel über deine Expertise
eine besondere Veranstaltung, die ansteht, wie etwa ein Firmenjubiläum, Ehrungen von Mitarbeitenden oder Erfolgsgeschichten.
Es kann auch ein Ereignis sein, das positive Auswirkungen auf deinen Standort hat.
Wichtig – vergesse nie, den Fotografen zu nennen und welche Personen auf dem Bild zu sehen sind: namentlich von links nach rechts: Vorname, Nachname, Funktion.
Und wie bereite ich eine Pressemitteilung auf?
Du brauchst Fakten, Zitate und Bilder. Zum Beispiel, wenn du ein neues Produkt hast, kannst du erklären, wie es entstanden ist, welche Vorteile es bietet und eventuell auch Kundenmeinungen einbauen. Bilder machen den Text lebendiger. Grafiken verursachen mehr Arbeit. Deswegen wird es nicht so oft genutzt. Das kann dir einen Vorteil beim Ausspielen in den Suchmaschinen geben.
Aber ich weiß nicht, welche Anlässe sich eignen.
Jede Neuigkeit aus deinem Unternehmen kann ein Anlass sein. Neue Kooperationen, innovative Produkte, gesellschaftliches Engagement. Du kannst auch Anlässe ins Leben rufen, etwa einen Tag der offenen Tür. Oder du organisierst eine Charity-Aktion: „Tue Gutes und rede darüber“.
Eine Möglichkeit ist auch, eine Studie oder Umfrage durchzuführen und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Beziehe Stellung zu einem aktuellen Thema oder schreib einen Leserbrief.
Leider kann ich nicht gut schreiben.
Du musst keine journalistischen Meisterwerke schreiben. Wichtig ist, dass du die W-Fragen (Wer, Was, Wann, Wo, Wie) im ersten Absatz beantwortest und den Text dann nach abnehmender Wichtigkeit strukturierst. Schreib kurze, einfache Sätze und vermeide Fachbegriffe. Vermeide Adjektive oder Lobhudeleien. Ich kann dir dabei helfen oder du engagierst einen freien Journalisten.
Ich finde Journalisten unsympathisch.
Nicht alle Journalisten sind unsympathisch. Viele sind sehr interessiert und offen für gute Geschichten. Es hilft, kontinuierliche Kontakte zu pflegen. Ein Beispiel: Ein befreundetes Unternehmen von mir hat regelmäßig Journalisten zu ihren Veranstaltungen eingeladen. Dadurch haben sie persönliche Beziehungen aufgebaut, die sich bezahlt gemacht haben.
Oder du besuchst Netzwerkveranstaltungen, bei denen in der Regel auch Pressevertreter vor Ort sind. Wie größere Events von deiner Industrie- und Handelskammer, Wirtschaftsförderungen, Handwerkskammern oder ähnlichen Verbänden.
Und wo erscheint das dann? In einer Tageszeitung? Ist die nicht tot?
Die Tageszeitung hat sich verändert, aber sie ist nicht tot. Viele Zeitungen haben erfolgreiche Online-Auftritte und erreichen dort eine große Leserschaft. Außerdem gibt es viele digitale Möglichkeiten, wie Blogs, Online-Magazine oder Social Media. Eine gute Pressearbeit nutzt alle diese Kanäle.
Es ist ratsam, in deine Pressemeldungen oder Storys, wie manche jetzt sagen, Wörter zu verwenden, die deine Kunden ebenfalls so nutzen. Diese Geschichte stellst du dann auch auf deine Webseite. Damit hilfst du Suchmaschinen, diese Pressemeldung anzuzeigen, wenn eine Person nach dem Begriff sucht.
Welche Möglichkeiten gibt es da genau?
Du kannst Pressemitteilungen verschicken, Interviews geben, Pressekonferenzen veranstalten oder auch exklusive Hintergrundgespräche anbieten. Überleg dir immer, welches Medium du ansprichst und passe deine Inhalte daran an.
Lokalpresse interessiert sich vielleicht mehr für die gesellschaftliche Bedeutung, Fachzeitschriften eher für die fachlichen Aspekte. Obendrein gibt es Agenturen, die Presseverteiler anbieten. Das ist aber Prinzip Gießkanne. Für dein lokales Unternehmen eher nicht geeignet.
Und wie belege ich meine Aussagen?
Mit Fakten und Zahlen. Wenn du ein neues Produkt auf den Markt bringst, zeig die Verkaufszahlen, Kundenzufriedenheit oder Marktanalysen. Zeige die Entwicklung deiner Firma über die Jahrzehnte, aktuelle Statistiken. Erstelle ein ansprechendes Magazin im fühlbarem Printformat und als digitales Magazin.Das macht deine Aussagen glaubwürdig.
Hört sich nach viel Arbeit an.
Es ist Arbeit, aber es lohnt sich. Pressearbeit sollte langfristig und kontinuierlich sein. Pfleg deine Kontakte zu den Medien und präsentiere dich und dein Unternehmen persönlich bei Veranstaltungen. Dein Auftreten ist Werbung für dein Unternehmen.